Stadt Freital
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Geschichte der Stadt Freital
Freital liegt südwestlich von Dresden im Döhlener Becken am Fluss Weißeritz und umfasst eine Fläche von 40,53 km² auf etwa 160 Meter über dem Meeresspiegel. Die Stadt entstand am 1. Oktober 1921 durch den Zusammenschluss der Orte Deuben, Döhlen und Potschappel, deren Entwicklung eng mit dem Steinkohlenbergbau verbunden war. Schon im 16. Jahrhundert wurde hier Kohle gefördert, und der Bergbau prägte das Gebiet über Jahrhunderte hinweg.
Der Name „Freital“ – das „freie Tal“ – wurde nach einem öffentlichen Wettbewerb gewählt. Die junge Stadt entwickelte sich rasch zur Industriestadt, angetrieben vom Kohlebergbau, der Hüttenindustrie und metallverarbeitenden Betrieben. 1924 erhielt Freital den Status einer kreisfreien Stadt und wurde zu einem bedeutenden industriellen Zentrum im Raum Dresden.
In der DDR-Zeit war Freital Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises. Großbetriebe wie das Edelstahlwerk oder die sowjetisch kontrollierte Wismut AG – die Uran förderte – bestimmten das wirtschaftliche Leben. Auch politisch spielte Freital eine wichtige Rolle: Die Stadt war bereits im Kaiserreich eine Hochburg der Arbeiterbewegung und blieb es bis in die DDR-Zeit.
Nach der deutschen Wiedervereinigung durchlief Freital wie viele ostdeutsche Städte einen tiefgreifenden Strukturwandel. Zahlreiche Betriebe wurden abgewickelt oder privatisiert, viele Arbeitsplätze gingen verloren. Dennoch gelang es der Stadt, sich wirtschaftlich und städtebaulich zu stabilisieren. 1997 wurde Freital zur Großen Kreisstadt erhoben.
Ein einschneidendes Ereignis war die Jahrhundertflut im August 2002: Die Weißeritz trat über die Ufer und setzte große Teile der Stadt unter Wasser. Wohngebäude, Straßen und die historische Weißeritztalbahn wurden schwer beschädigt. In den folgenden Jahren wurden Hochwasserschutzanlagen ausgebaut und viele Stadtteile umfassend saniert.
Heute ist Freital eine selbstbewusste Stadt mit rund 39.000 Einwohnern und einer engen Verzahnung mit dem Wirtschafts- und Lebensraum Dresden. Die ehemalige Bergbaustadt hat sich gewandelt – zur Wohnstadt mit industriellen Reststrukturen, moderner Infrastruktur und vielfältigem kulturellem Leben.