Geschichte der Stadt Altlandsberg
Einst wurde es Alt-Landsberg geschrieben und schon vor Jahrhunderten Olden Landisberch genannt. Die Stadt hat die Altersbezeichnung im Namen durchaus verdient, wird sie doch seit der für 1257 urkundlich gesicherten askanischen Gründung der "neuen" Stadt Landsberg- heute Gorzow in Polen- als "Alt" tituliert.
Wer das Städtchen heute besucht, der kann noch viele steinerne Zeugen aus 8 Jahrhunderten einer bewegten Stadtgeschichte finden, saniert, zugänglich, denkmalgepflegt und wie einst umgeben von bewaldeten Auen, von Fließen und Gräben, von Wiesen und Feldern.
Die komplett aus Feldsteinen errichtete und nunmehr total sanierte Stadtmauer mit den beiden gespitzten Tortürmen hält seit 700 Jahren mit ihrem unveränderten Verlauf rund um den einst von Sümpfen umgebenen Wiesenhügel die 99 Ackerbürgergehöfte zusammen. Mit ihrem archaischen Mauerwerk und den umgebenden Wall- und Parkanlagen lässt das zu ca. 80% erhaltene Bauwerk die Erneuerungs-, Ab- und Umbruchphasen von Jahrhunderten deutlich erkennen.
Die um 1250 als dreischiffige Basilika vollendete Stadtkirche, gelegen am Rande der Stadt, im Zentrum einer Vorgängersiedlung, ist ein herausragendes Monument des beginnenden spätromanischen Feldsteinquaderbaus auf dem Barnim. An den bauzeitlich belassenen Gemäuern sind Phasen der Kirchbau- und Stadtentwicklung vom Beginn bis zur Gegenwart einzigartig plastisch ablesbar.
Vom nunmehr instand gesetzten Kirchturm öffnet sich der Blick über die weitgehend erhaltene, mittelalterliche Ortstruktur mit ihren Wohnhäusern und Stallungen im Stile des 19. Jahrhunderts, über Kopfstein-gepflasterte Höfe und Straßen, idyllische Mauergärten und über das außerhalb, verzweigt angelegte Scheunenviertel in die weite Feldmark. Die Einmaligkeit des Ensembles erhaltener, sanierter, 150 Jahre alter Backsteinscheunen ist noch weitgehend von verbliebenen Ruinen geprägt.
Altlandsberg war einst markgräfliche Stadt und seit dem 15. Jahrhundert ein vom Landadel (den Rittern von Krummensee) beherrschtes Städtchen. 1658 wurde es Zentrum einer Baronie und Landsitz des Oberpräsidenten von Kurbrandenburg, Otto von Schwerin. Sein Schloss, 1709 zu einem der vielen Barockschlösser König Friedrichs des Ersten von Preußen erweitert, wurde 1757 ein Raub der Flammen.
Neben der Stadtkirche, nahe der Schlosskirche, waren einst die wettinische Burg, kleine und große Schlösser, königliche Domänengebäude und zuletzt das LPG-Zentrum. Ruinenreste, Parkwiesen und Wirtschaftsgebäude sind verblieben.
Die staatlich geförderte Sanierung des Gutshauses und von Teilen des Schlossgeländes zu einem kulturellen und landschaftlichen Bürger- und Touristenzentrum stehen kurz vor der Vollendung.
Mit Marktrechten und eigenem Wald ausgestattet, war Altlandsberg von eh und je Treffpunkt und Zufluchtsort der Nachbardörfer, die mit ihren sehenswerten Feldsteinkirchen, was das "Alt" betrifft, dem "Landsberg" kaum nachstehen.
Lange Zeit abseits der verkehrsbestimmten Regionalentwicklung um Berlin, kann das Städtchen sich heute mit seinen angeschlossenen Dörfern und seiner weitgehend ursprünglichen Kulturlandschaft stolz als Kleinod bewahrter Regionalgeschichte präsentieren.
(Quelle: Stadt-Homepage)
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