Geschichte der Stadt Aach
Die Geschichte der Stadt Aach im Hegau reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1100 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Wenige Jahrzehnte später, um 1150, findet sich in Dokumenten die Bezeichnung „Oppidum Ach in Hegovia“, was auf einen befestigten Platz hindeutet. Bereits damals spielte Aach also eine gewisse strategische Rolle in der Region.
Ein bedeutender Wendepunkt in der Stadtentwicklung war das Jahr 1283, als König Rudolf von Habsburg Aach die Stadtrechte verlieh. Dieser Schritt legte das Fundament für die städtische Selbstverwaltung und wirtschaftliche Entwicklung. Vom 13. bis ins 18. Jahrhundert zählte Aach insgesamt 32 Adelsfamilien aus dem Hegau zu seinen sogenannten Satzbürgern – ein Hinweis auf die Bedeutung des kleinen Städtchens als Rückzugs- und Wohnort des regionalen Adels.
Im 14. Jahrhundert bestand zudem ein habsburgisches Amt in Aach, das die politische und administrative Einbindung in das habsburgische Machtgefüge unterstreicht. Die Stadt blieb aber nicht von den Konflikten ihrer Zeit verschont: Der Schwabenkrieg von 1499 hinterließ deutliche Spuren in Aach.
Während des Bauernkriegs im Jahr 1525 diente Aach zunächst als Zufluchtsort für den Hegauer Adel, wurde jedoch bald von den aufständischen Bauern besetzt – ein Zeichen für die dramatischen sozialen Spannungen jener Epoche. Auch im Dreißigjährigen Krieg blieb Aach nicht verschont: 1632 nahmen rund 5000 schwedische Reiter das Städtchen ein. Infolge der Besetzung breitete sich die Pest aus – eine Katastrophe, die viele Leben forderte.
1770 passierte die Erzherzogin Marie Antoinette auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Gemahl, dem französischen König Ludwig XVI., das kleine Städtchen Aach – ein kurzes Aufleuchten europäischer Geschichte im örtlichen Geschehen. Nur wenige Jahrzehnte später, 1799, lagerte erneut fremdes Militär in der Stadt: französische Besatzungstruppen hielten Aach im Zuge der Revolutionskriege besetzt.
Nach mehreren politischen Umwälzungen wurde Aach 1805 zunächst württembergisch und schließlich dem Großherzogtum Baden zugeschlagen. Ein schwerer Rückschlag für die Stadt ereignete sich im Jahr 1884: Ein verheerender Stadtbrand zerstörte 14 Gebäude und veränderte das Ortsbild nachhaltig.
Auch das 20. Jahrhundert brachte Zerstörung mit sich. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Aach 1945 bombardiert und anschließend von französischen Truppen besetzt. Erst Jahrzehnte später, ab 1985, begann eine umfassende Altstadtsanierung, mit dem Ziel, den historischen Stadtkern zu bewahren und zu revitalisieren. 1997 wurde diese Sanierung abgeschlossen. Heute besteht Aach aus den drei Ortsteilen Stadt, Oberdorf und Dorf und zählt rund 2100 Einwohner.
Im Jahr 2000 feierte Aach schließlich sein 900-jähriges Bestehen – ein stolzes Jubiläum, das auf eine bewegte und vielschichtige Stadtgeschichte zurückblickt.
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