Geschichte der Stadt Schönwald
Vor rund 700 Jahren gehörte Schönwald zum Egerland, das ist bis heute an der Mundart erkennbar. Aus dieser Zeit stammt auch die erste urkundliche Erwähnung des Ortes:
im Jahre 1316 schenkte Fritz Forster seinen Hof "in Schoenwalde" dem Kloster Waldsassen. Ob der Ortsname vom "schönen Walde", der die Dorfsiedlung umgab, abgeleitet wurde, ist wahrscheinlich, aber nicht sicher.
Die Bewohner des kleinen Dorfes, meist Untertanen der Gutsherrenschaft, bestritten ihren Lebensunterhalt mit den kärglichen Erträgen der Land- und Forstwirtschaft: sie bauten Flachs, Lein und Getreide an, Pechkratzen und Kohlebrenne brachten eine kleinen Nebenverdienst.
1412 fiel Schönwald an die Burggrafen von Nürnberg, 1792 mit der Markgrafschaft Bayreuth an Preußen und kam schließlich 1810 endgültig zu Bayern. Auch die Gutsherrschaft wechselte ständig im Laufe der Jahrhunderte; an der Armut der bäuerlichen Bevölkerung änderte sich dadurch nichts. 1777 wurde das Schloß Sophienreuth erbaut.
Die Wende begann mit der Einführung der Handweberei um 1830; bis zu 100 Webstühle standen damals in Schönwald. Den entscheidenden Schritt vom Dorf zum Industrieort brachte schließlich der Bau der ersten Porzellanfabrik 1879 durch J. N. Müller. Durch die stürmische Weiterentwicklung dieses Industriezweiges und die Ansässigmachung anderer Firmen stieg die Bevölkerungszahl durch Zuzug auswärtiger Arbeiter schnell an.
Das wiederum machte verstärkten Wohnungsbau nötig. Wasserleitungen und Kanalisation, Stromversorgung und Ferngas, die Errichtung von Postamt, Bahnstation und modernem Schulgebäude waren zwangsläufig Folgen wirtschaftlicher und kultureller Weiterentwicklung.
Das Jahr 1938 brachte schließlich die Ernennung zur Marktgemeinde. Damit verbunden war gleichzeitig das Recht zur Führung eines eigenen Gemeindewappens.
Höhepunkt der geschichtlichen Entwicklung war aber die am 17. Mai 1954 ergolgte Erhebung zur "Stadt Schönwald" durch den bayerischen Staatsminister Dr. Wilhelm Högner.
Die Porzellanindustrie prägt auch heute noch den Ort. Durch die Fusion mit Hutschenreuther 1972 ist "Schönwald" zu einer der modernsten und führendsten Geschirrfabriken der Welt geworden.
Aber Schönwald ist auch Ferienort mit sozialen und kulturellen Einrichtungen und einem breiten sportlichen Freizeitangebot, kurz: eine Kleinstadt, in der es sich leben läßt.
(Quelle: Stadt-Homepage)
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